Herzensmauern brechen

Ich dachte ich sei fertig für dieses Jahr. Mein Körper würde Ruhe fordern, um alles zu verarbeiten, was ich erlebt habe. Doch in dieser Ruhephase sollte noch etwas ganz andres passieren. Etwas zu dem ich sage: ich weiß nicht, wie mir geschieht ... was ich in diesem Leben für nicht mehr möglich gehalten habe ... egal ob Trauer oder vorfreudige Aufregung, alle Tränen sind von Liebe geflutet ...

Romy Gastell

10/28/20234 min read

ich kann ehrlich gestanden kaum beschreiben, was gerade in mir vorgeht. Mein Herz fühlt sich an, als ob es operiert wird. hier arbeitet es so viel. was und wie es hier grade passiert ist mir völlig neu. ich kenne das nicht, hier werden herzensmauern abgetragen...ich kann mich nicht daran erinnern, dass oder wie ich mal ohne sie war. was hier in einzelnen beziehungen grade möglich wird, weil diese mauern in mir aufbrechen, hab ich für diese beziehungen im ganzen leben für nicht mehr möglich gehalten. ich hatte vor ein paar monaten angenommen und akzeptiert, dass manches wohl so ist, wie es ist. und mir eingestanden, dass ich aufhöre zu hoffen, dass es jemals (wieder?) anders wird, um nicht ständig gegen mauern zu rennen und enttäuscht zu werden. und jetzt ... brechen mauern ... sie standen womöglich woanders, als ich dachte. um mein herz...

ich dachte ich sei "fertig" für dieses jahr. mein körper hat mir vor einer woche deutlich signalisiert, dass jetzt aller höchste zeit für ruhe ist. sie tut mir so gut. ich hab so viel erlebt dieses jahr, und grade die letzten paar wochen, jeder tag wie eine woche, jede woche wie drei monate, von einem erlebnis sofort ins nächste, so tief und intensiv. ich dachte jetzt sei zeit zum runterkommen, nachspüren, pause machen. doch das universum, mein körper, meine seele haben mich nicht nur aus diesem grund in die ruhe geschickt. dieser herzenseingriff grade ist perfekt orchestriert, perfekt getimed... und wohl der krönende abschluss dieses jahres. es tut beinahe weh, wie es in meinem herzen arbeitet, und in diesem umbauprozess werden viele tränen frei. tränen der trauer und tränen des glücks, allesamt sind sie tränen der liebe und ich weiß noch gar nicht wie mir geschieht. es ist viel. es ist wirklich viel. ich musste dafür zur ruhe kommen, und ganz für mich viel zeit und raum haben. ich kann noch kaum glauben, was mit mir passiert. dieses leben ist so krass. ich kann mir selbst nicht vorstellen, wie das alles in ein jahr, zwei jahre, drei jahre reinpasst, was ich in den vergangen ein, zwei, drei jahren erlebt habe. es ist komplett verrückt. mein leben hat sich unzählige male für immer verändert. eigentlich jeden einzelnen tag in diesem jahr auf jeden fall. ich weiß noch kaum wie mir geschieht und ich hab mir nichts anderes rausgesucht, als so lebendig leben zu wollen, mit allen farben und facetten.

es ist so hauchfein, dieses liebende herzchen, ich musste stark werden für mich selbst, vertrauen finden in der welt, um diese mauern, die es beschützt haben, nun brechen zu lassen. und dass es so schnell gehen kann, berührt mich sehr. ich war so oft so ungeduldig. warum bin ich nicht weiter? warum antwortet meine umwelt nicht auf das, wie ich mich sehe - in zukunft? ich hab oft visionen von mir selbst besser sehen können als mein ich jetzt und hier. ich wollte es nicht wahr haben. ich kann es wahr haben. seit einigen wochen, seit diesem herbst. ich hab ihn zum ersten mal gern gehabt, den herbst, in deutschland, in berlin. berlin zum ersten mal gern gehabt. zum ersten mal aushalten und einsehen können, dass ich für etwas vielleicht noch nicht soweit bin. die mögliche ablehnung zum ersten mal nicht als ablehnung empfinden können. das war und ist der startpunkt für das soweit-sein. für das nicht abgelehnt werden. für das gesehen und gewollt werden. ich könnte weinen, immer wieder, so viel. aus berührtheit, aus trauer, aus freude. alle tränen sind tränen der liebe. es ist nicht schlimm aus trauer zu weinen. ich leide nicht dabei. ich spüre die liebe, die die trauer flutet. ich weine aus mitgefühl und berührtheit, nicht aus verzweiflung. ich weiß nicht, wie mir geschieht, aber das ist völlig ok. eigentlich weiß ich es doch. und alles, was ich nicht weiß, ist nur, wie viel schöner es noch werden kann, als ich mir bisher vorstellen kann. das ist alles. und das nicht zu wissen, ist ehrlicherweise sehr okay! das nehm ich gern, erinner mich dann liebevoll schmunzelnd selbst. es ist okay, dass es sich für einen moment überwältigend anfühlt, und ich kurz nicht weiß, wohin mit mir und all dem Gefühl. all diesem facettenreichen intensiven gefühl. doch genau dafür tu ich all meine arbeit. an mir selbst und für andere. für intensives lebendiges leben, das so satt und reichhaltig ist, in jeder zelle und jeder sekunde, genau dafür tu ich es. genau das will ich doch vom leben, erinner ich mich dann. und mit diesem bewusstsein, weiß ich schon wieder genau wohin mit mir: mitten rein. atmen, mich in mich selbst und den moment setzen, ruhe breitet sich dann aus, warme präsenz durchströmt mich dann, wo vorher kurz flattrige nervosität war. es ist mehr als okay, es ist sogar sehr willkommen, schmunzel ich dann mit mir selbst. und es ist gut, ob ich aufgeregt, berührt bin, trauer abfließt,... ich weiß ich bin voller liebe und sie breitet sich weiter aus. wie viel da noch möglich ist, werd ich nie wissen, bis es passiert, in genau diesen momenten, wieder und wieder.

Romy

Ich mache das normalerweise nicht, dieses Mal war mir danach.
Ich wollte einfach alles klein schreiben, es hat grade sehr zu der Energie und Stimmung gepasst. Einfach fließen lassen, aus dem kleinen, hauchfeinen Herzchen, einfach ungefiltert raus.... ich mag es jetzt nicht nachträglich filtern und ändern. :-)
Schön, dass du hier bist und mich liest. Möge die Liebe zu dir fließen und dein Herz erreichen.